Artikel von Highlight
zum Thema "Luce Light"

Für die Zukunft gerüstet präsentiert sich die Südwestbank. Offen­sichtliches Zeichen für die Neuausrichtung ist die emotional geprägte Filialarchitektur. Neben dem Interieur, das durch seine organischen Formen für Aufmerksamkeit sorgt, trägt die Lichtlösung zur angenehmen Raumatmosphäre bei. Der Kunde wird hier in den Mittelpunkt gerückt.

Für intensive Kundenbindung

Runderneuert, d. h. mit zukunftsorientierter Geschäftsstrategie und überarbeitetem Markenauftritt, präsentiert sich die Süd­westbank, um so ihre Position als unabhän­gige mittelständische Privatbank nachhaltig zu stärken. Regionale Verbundenheit ver­knüpft mit internationaler Leistungsfähig­keit: Mit diesem Hintergrund werden vor­rangig Privat- und Geschäftskunden, mittel­ständische Unternehmen sowie Landwirt­schafts- und Agrarbetriebe betreut. Das neue Konzept fördert den Dialog mit den Kunden, was die im März 2010 eröff­nete Stuttgarter Filiale eindrucksvoll verdeutlicht. Deren wertiger Außenauftritt fungiert hinsichtlich Markenimage und Corporate ldentity als Vorreiter für die insgesamt 26 Geschäftsstellen in ganz Baden-Württemberg.
Nach dem Umbau empfängt die 920 m2 große Südwestbank-Geschäftsstelle, von denen 250 m2 auf die Bürofläche entfallen, ihre Kunden mit einem für eine Bankfiliale eher ungewöhnlichen Erscheinungsbild. Statt klassischer Gestaltung, d. h. gerade Linien, Edelstahl oder Granit, Weiß- oder Rotbuche, fügen sich organische Formen, außergewöhnliche Materialien und freund­liche Lichtstimmung zu einer emotionalen Innenarchitektur zusammen. Die von dem Ulmer Architekten Johannes Ruf geschaffene „Wohlfühlatmosphäre" soll Kundenzufrie­denheit und Kundenbindung verstärken.

Gleichzeitig konnten die Arbeitsabläufe verbessert und die Kommunikation der Mitarbeiter offener gestaltet werden. Zudem kon­trastieren die fließenden und geschwunge­nen Linien im Innenraum zu dem kubischen Baukörper des Gebäudes, wodurch sich ein formaler Spannungsbogen bildet.

Offenheit

Eine helle, freundliche Atmosphäre domi­niert den Selbstbedienungsbereich, der das etwas andere Gestaltungskonzept offen­sichtlich werden lässt. Lebendigkeit vermit­teln die raumhohen, bedruckten Stoffbah­nen, die zwischen den einzelnen Automa­ten aufgespannt sind. Da die Motive sich schnell und unkompliziert austauschen las­sen, entsteht Potenzial für Veränderungen des Raumeindrucks - es lassen sich immer wieder andere Bezüge zu Jahreszeiten, zu Veranstaltungen wie dem Cannstatter Volks­fest oder zu Sportevents herstellen.
Für Aufmerksamkeit sorgen übergroße Sonderleuchten „Bubbles", die als weitere auflockernde Gestaltungselemente wirken. Die runden Leuchten, die unterschiedlich weit aus der Decke herausragen, sind Teil der durchgängigen Lichtlösung, die vom Architekturbüro gemeinsam mit dem öster­reichischen Leuchtenhersteller Molto Luce entwickelt worden ist.
Die mit TS-Leuchtstofflampen hinter­leuchteten Bubbles, die auch im angren­zenden Foyer helle Akzente setzen, werden dort durch Einbauleuchten X-Way mit Nie­dervolt-Halogenlampen ergänzt. Kleine LED-Spots betonen mit Streiflicht die Wand oder dienen als Wegführung.
So mit Licht inszeniert, empfängt das große runde Foyer die Besucher mit einer angenehmen Helligkeit, die durch den Bodenbelag aus sandfarbenem Feinstein­material unterstrichen wird. Jeweils zwei links und rechts angeordnete blaue Teppichinseln unterbrechen die einheitliche Fläche. Darauf sind die Dialogtheken aufge­stellt, an denen die Kunden ihre alltäg­lichen Bankgeschäfte erledigen können und die eine offene Kommunikation fördern. Über jedem dieser Arbeitsplätze ist eine dekorative Leuchte Zita von Molto Luce abgehängt, die für mehr Energieeffizienz mit einer Energiesparlampe bestückt ist.
Eingebettet in mit Kalk-Marmor-Putz­struktur versehene Wandflächen sind blau gehaltene Wasserwände. Diese vermitteln durch das Fließen Ruhe und sorgen für eine ausgeglichene Luftfeuchtigkeit.
Hohe ebenfalls sandfarbene Vasen mit üppiger Bepflanzung lassen ein Wohnam­biente entstehen. Den großen Raum struk­turieren vier voluminöse Säulen. Diese er­halten ihre metallisch wirkende Oberfläche durch verflüssigtes Metall, das in fünf Spachtelgängen aufgetragen und anschlie­ßend poliert worden ist.
Die elegante Empfangstheke am Kopf­ende des Foyers beeindruckt durch ihre langgezogene ovale Form, die Hinterleuch­tung und die Wellenstruktur, die sich bei den Dialogtheken wiederholt. Angenehmes Arbeitslicht bieten auch hier fünf abgehängte Leuchten Zita mit 200 mm Schirmdurchmesser. Mit ihrer Formensprache neh­men die von Cee-lD designten Leuchten Anleihen in den verrückten 70er-Jahren und schaffen wunderbare Lichtakzente.
Hinter dem Empfang beginnt der als Wohlfühlzone konzipierte Wartebereich, deutlich gekennzeichnet durch den Boden­belagswechsel von Fliesen zu Robinienpar­kett. Loungesessel Perillo von Züco Büro­sitzmöbel, Rebstein, Schweiz, ziehen hier die Blicke auf sich, animieren zum Berühren und Besitzen, laden zum Verweilen ein. Der von Martin Ballendat entworfene Eye­catcher verbindet futuristisches Design und extravagante Optik zu einer emotionalen Gestaltungssprache und passt so genau zu der von Johannes Ruf entwickelten Innenar­chitektur. Eine halbhohe Wasserwand un­terstreicht die wohlige Atmosphäre ebenso wie die 3 m hohe begrünte Wand - die Wandverkleidung aus Pflanzen lädt zum Anfassen und Staunen ein.

Separiert

Für eine diskrete und persönliche Beratung stehen zusätzlich separate Besprechungs­zimmer zur Verfügung, die zum Foyer hin durch eine Glaswand getrennt sind. Für die notwendige Ungestörtheit sorgt das Folien­design im Mittelbereich. Ganz speziell präsentieren sich die Eingangstüren, in die - der organischen Philosophie folgend - Naturgras eingearbeitet worden ist. Die zwischen zwei Polycarbonatscheiben gepressten Gräser garantieren ausreichen­den Sichtschutz und sorgen für visuelle Überraschungsmomente. Lichteinbauka­näle X-Way mit TS-Leuchtstofflampen und Einbau-Downlights X-Way bieten sowohl eine angenehme Lichtstimmung als auch formale Durchgängigkeit. Die Bürobereiche der Berater, die rund um das Foyer angeordnet sind, wurden grundlegend neu gestaltet und auf die Be­dürfnisse der Mitarbeiter hin optimiert. Um die Lautstärke im Großraumbüro zu mini­mieren und Geräusche zu dämmen, ist bei­spielsweise in den Verkehrszonen statt Par­kett Teppichboden verlegt und Akustikputz an der Decke aufgebracht worden. Grüne Pflanzenwände sowie Pflanzen- und Was­sersäulen lockern den Raumeindruck auf und verbessern das Raumklima. Für ange­nehmes Arbeitslicht sorgen hier strahlenför­mig angeordnete Lichteinbaukanäle X-Way mit TS-Leuchtstofflampen und satinierten Acrylglasabdeckungen, ergänzt durch Downlights X-Way von Molto Luce. Decken­bündig eingebaut, verschmelzen Beleuch­tung und Raum harmonisch miteinander.

Emotionalität gefragt

Bei der Planung der Südwestbank-Filiale nahm Johannes Ruf die Gestaltung von 5-Sterne-Hotels als Vorbild: "Die Bankkun­den sollen sich wohlfühlen, Vertrauen fas­sen und überrascht werden - und dann in entspannter Atmosphäre die richtigen Ent­scheidungen treffen." Nach seiner Ansicht ist die Zeit reif, auch im Finanzdienstleistungsgeschäft die Seele der Menschen anzusprechen, ihre Emotionen zu wecken. Auch Dr. Wolfgang Kuhn, Sprecher des Vorstands, betrachtet die emotionale Kom­ponente der Innenarchitektur als zukunfts­orientierten Weg. ,,Mit diesem Interieur set­zen wir Maßstäbe in der Filialarchitektur. Die Kunden stehen hier im Mittelpunkt und das merken diese schon beim Betreten. Außerdem konnten so ergonomisch an­genehme Arbeitsplätze für unsere Mitarbei­ter geschaffen werden, die Leistungsfähig­keit und Motivation steigern."
Doch trotz Designorientierung, außerge­wöhnlichen Ideen und ausgefallenen Mate­rialien: Die Funktionalität wurde stets im Auge behalten. So hat die Lichtlösung großen Anteil an der angenehmen Raum­atmosphäre, überzeugt aber aufgrund der eingesetzten Leuchtmittel, wie die über 400 LED-Lichtpunkte, Energiesparlampen und T5-Leuchtstofflampen, auch durch einen energieeffizienten Betrieb und Lang­lebigkeit. Dazu trägt ebenso die tageslicht­abhängige Lichtsteuerung bei.

Text: Ursula Sandner
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